Im neuen Bärenpark bilden eine Besucherterrasse mit Sichtverbindung zur Altstadt und in den Bärenpark, ein Hangweg und eine großzügige Treppenanlage am Wasser Umfeld und Grenzen des Parks. Dank der Einbettung ins Gelände mit Mauern kann auf den Landschaftsraum und das Stadtbild beeinträchtigende Gitter verzichtet werden. Wiesen und Waldpartien gliedern den Hang und bilden zusammen mit dem parallel zum Fluss verlaufenden Wasserbecken artgerechten Lebensraum für die Bären.
Die künstlerische Intervention im überarbeiteten Wettbewerbsprojekt "verbindet das Schöne mit dem Nützlichen", indem sie eine einmalige, ortsspezifische Lösung für den aus Vogelschutzgründen erforderten Glasbedruck der Glasbrüstung entwirft und das Motiv zusätzlich in Form eines Reliefs auf den Betonmauern variierend anwendet. Die Einfriedung des Parks wird somit als einheitliches formales und inhaltliches Thema lesbar- als wäre ein feines Netz um den Park gelegt worden
Motivisch wird das Thema des geflochtenen Netzes verfolgt- das Geflochtene spielt in der Entwicklung und Anwendung von Zäunen schliesslich eine wichtige Rolle. Durch minimalen Materialverbrauch kann eine dennoch sichtbare und wirksame Abzäunung erreicht werden. Der klassische Maschendrahtzaun zeugt von dieser Ökonomie.
Das gewählte Motiv des Camouflagenetzes überzeugt, weil es einerseits eine interessante Optik zwischen Geometrie und Vegetation aufweist, andererseits thematisch in Verbindung mit dem Bärenparkthema steht: Der Bär soll sich zurückziehen oder verstecken können, die Besucher werden von Betrachtern zu Spähern- im Spiel zwischen Tarnung und versteckter Beobachtung kriegt das Motiv auch eine inhaltliche Relevanz.
Statt einem tatsächlichen Geflecht erleben wir in dieser künstlerischen Umsetzung eine Abbildung und somit die Idee eines geflochtenen Zauns. Einerseits wird die optisch durchgehende Durchsichtigkeit des Glases durchbrochen, andererseits suggeriert das feine Netz eine agile und luftdurchlässige Einfriedung und steht im spannenden Widerspruch zur Dichte und Schwere des massiven Doppelglases.